Migdal

Seit ein paar Tagen sind wir in Migdal bei unserer Freundin Christa.
In der Zeit in Griechenland haben wir uns ihrer Gebetsgruppe auf Zoom angeschlossen,
weil wir sehr wenig Kontakt zu Gläubigen unterwegs hatten.
Da war es für uns klar, dass wir ihr etwas helfen sollten, nachdem wir endlich im Land angekommen waren.
In den letzten zwei Jahren war es sehr schwer für Israel, Volontäre zu finden, die in den verschiedenen Werken normalerweise mithelfen. Da bleibt vieles liegen und einiges ist einfach nicht möglich.
Unsere Aufgaben sind vielfältig.
23 Hühner sind zu versorgen,
einen Hund mit Namen Lady, den Matthias lieber Dinosaurier nennt, auszuführen
und ein Wochenendhaus mit Gemüsegarten in Schuss halten.
   

Hier wächst der Salat, Brokkoli, Ruccola, Petersilie usw. schon längst und so werden wir mit vielen Vitaminen belohnt.

Außerdem geht Christa am frühen Morgen in die umliegenden Plantagen zur Nachlese.
Zur Zeit sind es die Grapefruit, die reif sind und wir essen bzw. trinken

Grapefruit in jeglicher Form.

Christa macht unendlich viel Grapefruitsaft und verteilt die anderen Grapefruits an Bedürftige, Gemeinden und andere Werke. Bald ist die Saison zu Ende aber sie freut sich dann schon auf die Mangos, die bald reif werden.
Mit von der Partie ist Boas aus Lüdenscheid, der hier auch für mehrere Wochen mithilft.
———————————————————————————–
Migdal ist das Dorf Magdala aus der Bibel. Von hier kam Maria Magdalena.
In diesem Ort gibt es sehr gute Ausgrabungen von der Zeit Jesu,
wo er sich wahrscheinlich auch aufgehalten hat. z.B. die Synagoge von Magdala.
Wir waren schon einige Male mit unseren Reisegruppen hier.
Neu für uns  ist aber die Kirche in Magdala, die wir das erste Mal besucht haben.
Hier gibt es sehr schöne Mosaike und ein wunderschönes Gemälde von der Geschichte der Frau, die nur Jesu Gewand berühren wollte, um gesund zu werden.
Außerdem haben sie eine besonders schöne Kanzel mit der Kulisse des “See Genezareths”.
————————————————————————————–

Mount Arbel

An einem Tag haben wir uns nach getaner Arbeit auf den Weg zum Mount Arbel gemacht.
Ganz in der Nähe von Christas Haus, am
Eingang eines arabischen Dorfes, beginnt der Aufstieg.
Wir haben den Arbel schon oft gesehen aber sind noch nie hinaufgestiegen.
Von den Hotels auf der Ostseite des Sees sieht man den markanten Felsen sehr gut und er ist auf manchem Sonnenuntergangsbild zu sehen. Aber hinaufsteigen ist nochmal etwas ganz besonderes.
   
Wenn man unterhalb der Felsen steht, sieht es gewaltig aus. Und wer hier schonmal im Herbst war, weiß, dass dieses satte Grün nicht selbstverständlich ist. Die meiste Zeit des Jahres ist hier alles gelb.
Um so schöner ist es die Blumenpracht zu genießen.
 
   
   
Nach dem unteren, doch eher leichteren Aufstieg, kamen wir dann bald an die steilen Felsen, die wir überwinden mussten.
   
Videos von dieser Aktion findet ihr auf unserem Instagramm-Account “auszeittraumshabbatjahr”
Mit dieser herrlichen Aussicht auf den See Genezareth wurden wir oben belohnt.
 
Und dann ging es wieder runter.
 
 
     
Der Ginster steht in voller Blüte, für mich, die Müllerin vom Ginsterweg,
eine wunderbare Erinnerung an meine Kindheit.
Es war eine herrliche Tour, die wir beiden Ostfriesen mit zwei Österreichern und unserem Sauerländer Boas unternommen haben.
Es war einfach nur toll.
________________________________________________________________

Tiberias

Nicht weit von Migdal liegt Tiberias, eine große Stadt am See Genezareth. Hier ist ein Aussichtspunkt am See.
Seht ihr? Hinter mir auf dem Wasser, durch das Herz, läuft jemand…

Der See Genezareth ist sehr voll, von daher stehen viele Bäume. die am ehemaligen Ufer gewachsen sind, tief im Wasser.

 

 

 

Fototermin mit Bräutigam und friends.

Anders als sonst, geht man wohl bei den orthodoxen nicht gemeinsam zum Fototermin.

 

Und dann auch noch Schnee in  Tiberias.

Nicht, dass es hier jemals schneien würde.

Nein der Bürgermeister sorgt für die Möglichkeit einer Schneeballschlacht,

indem er einen LKW Schnee vom Hermon holen lässt.

Und das bei Temperaturen um 20° C. Ein eher kurzes Vergnügen.

 

 

 

—————————————————————————————

Besuch in Tabgha

Ende März 1992 waren wir schonmal an diesem schönen Ort.

Hier ist heute so eine Art Freiluftkirche direkt am See. Das war damals alles noch nicht so.

Wir machten 1992 einen Gemeindeausflug mit unserer Gemeinde aus Nethanja hierher und Matthias hat sich dabei hier taufen lassen von den Gemeindeleitern David Loden und Evan Thomas. Da dieser Ort nicht mehr frei zugänglich ist, konnten wir seit vielen Jahren nicht mehr hierher kommen.

Nun haben wir aber hier Johanna kennengelernt, die in diesem Werk arbeitet und durften sie während ihrer Mittagspause besuchen.  Das war so schön, einfach alles anzuschauen auf dem Gelände und natürlich hier die Stelle, mit der wir doch ein wenig verbunden sind. Als wir 2008 mit unseren Kindern das letzte Mal hier waren, war der See Genezareth so weit weg, weil er damals so wenig Wasser hatte, dass die Taufstelle weit außerhalb des Wassers war. Nun ist das Wasser wieder da.

Hier habe ich 1992 schonmal genauso gesessen. Naja, ich war noch etwas schmaler 😉

Das Gelände wird von Mönchen des Benediktiner-Ordens geführt.

Es liegt genau hinter der dazugehörigen Brotvermehrungskirche. Außerdem gibt es hier die Begegnungsstätte Beit Noah. Hier werden hauptsächlich Gruppen mit Behinderten Kindern und Jugendlichen für einen Kurzurlaub beherbergt. Aber man kann es auch für eine Jugendgruppe bis zu 33 Personen buchen. Link dazu hier: BEIT NOAH IS OPEN

 

 

Was wir zuvor noch nie gesehen haben, ist der Spielplatz für Behinderte. Besonders toll ist diese Schaukel für Rollstuhlfahrer. Hier kann  man mit dem Rollstuhl drauf fahren und dann schaukeln.

Den Kaffee im Café des netten Arabers am Eingang zur Kirche genossen wir mit einigen neuen Freunden, die alle auf unser Wohnmobil gewartet haben und es gerne mal für ein Wochenende austauschen würden. Nun waren wir leider ohne gekommen und müssen versprechen, dass wir bald wiederkommen. Das machen wir gerne.

 


Eine Nacht direkt am See Genezareth

Zwischendurch waren wir zwei Tage unterwegs, dazu mehr in einem der nächsten Beiträge.

Auf der Rückfahrt hielten wir direkt am See Genezareth an. Leider war es schon fast dunkel.

Wir hatten schon bei Freunden gegessen und gönnten uns nur noch ein Glas Wein,

um bald schlafen zu gehen.

Es klopfte an der Tür und ein Typ, namens Amir lud uns auf einen Drink an sein Feuer ein.

Hier am See stehen mehrere Camper, einige sind Aussteiger, manche kommen übers Wochenende.

Ok, so besuchten wir die Nachbarn. Es waren israelische, christliche Araber, einer aus einem Dorf in der Nähe, der andere aus Tel Aviv. Sie meinten, wir könnten keine Israelis sein, da wir nicht von selbst vorbeigekommen wären. Kein Israeli würde abends in seinem Caravan bleiben.

Das müssen wir uns merken. Sie hatten unsere Nummernschilder gar nicht gesehen.

So, wie man die Deutschen früher an ihren Birkenstocks erkannte,

haben sie uns an unserem Verhalten schonmal, als Ausländer eingestuft.

Das soll uns nicht nochmal passieren.

Wir hatten einen  netten Abend im Vorzelt mit Feuer und etwas Arak.

Interessant waren die Gespräche. Wir mussten mal wieder feststellen, wie schräg unsere deutsche Berichterstattung zu dem Thema Israel ist. Die beiden waren froh, dass sie in Israel leben können, weil Israel es ihnen ermöglicht, hier ungestört als christliche Araber zu leben. Sie sagten, dass ihre Verwandten und Bekannten aus den umliegenden Ländern sie beneiden.

Und außerdem sagten sie uns, dass Europa sich gerade vernichtet. Wir würden ihnen leid tun.

Das Problem könnten wir ja heute an den arabischen Staaten sehen.

Überall, wo der Islam die Mehrheit erlangt, entsteht Unterdrückung.

Wenn unsere Regierungen ihnen nicht sagt, wie unsere Werte im Land sind und dann auch die Konsequenzen umsetzt, würden sie uns bald übernehmen. Krass, und das von den Arabern selbst, die hier leben.

Ein sehr interessanter Abend.

Am nächsten Morgen habe ich erstmal Fotos vom Stellplatz gemacht.

 


Zurück in Migdal begrüßte uns dieser wunderschöne Regenbogen.

Über dem See war es fast dunkel und hier in Migdal strahlte die Sonne.

Leider hatte ich überall Kabel vor der Kamera.

 


Ein Tag im “Elderly House”

An einem Tag besuchten wir eine Altenwohnanlage mit Tagespflege in Migdal, auf hebräisch Beit Avot.

Matthias arbeitete zur Abwechslung in der großen Küche mit ein paar orthodoxen Frauen zusammen.

Er hat dabei 50 Fische vorbereitet und gebraten.

 

Einige von den alten Herrschaften sprachen etwas deutsch und freuten sich, dass wir es auch können.

Sie erzählten uns etwas aus ihrem Leben. Sie haben alle sehr viel erlebt. Leider viel Schlimmes, wenn sie damals im deutschen Reich gelebt haben. Es ist einfach nur unglaublich.

Immer wieder fragen wir uns, wie wir Deutschen dazu fähig waren.

Diese alte Dame kommt aus Breslau. Sie erzählte es mir immer wieder.

Sie besucht hier die Tagespflege und fand den Vortrag langweilig, den sie an diesem Tag vorgetragen bekamen. Es ging um Hörgeräte und andere lebensverbessernde Geräte, die alte Menschen gebrauchen könnten.

Die meiste Zeit beschäftigt sie sich mit ihren

Kreuzworträtseln.

Ich finde sie einfach nur herzallerliebst.

Was sie wohl alles hier im Land schon erlebt hat?

 

 

 

 

 

 

Und dann kam ein Musiker und motivierte die Herrschaften zum Tanzen.

Ssimcha, die uns mit hierher gebracht hat, bringt fast jeden hier auf die Beine.

Die anderen freuen sich mit.

 

Es war ein sehr interessanter Tag.

 


 

Auf dem See Genezareth

Unser vorerst letzter Tag in Migdal.

Hafen von Migdal
Wir befreiten Christas Boot “Mary of Magdala”
aus dem Winterschlaf.
Zuerst wollte der Motor noch nicht so recht wach werden aber nach einigem Ziehen gab er doch auf und sprang zu unser aller Freude an.
Wir fuhren mit ein paar Freunden eine schöne Runde über den See.
Ezechiel und Christa
Boas und Carina
Und natürlich wir
Was für ein schönes Erlebnis.
 

Wir alle, inklusive Lady, hatten unseren Spaß.

Mount Arbel, wie man ihn vom See aus sieht

 

 

Sie spielte Titanic und Matthias musste zum Schluss ins Wasser,

um das Boot wieder auf den Trailer zu bringen. Zum Abschluss unserer Zeit in Migdal, ein sehr schönes Erlebnis.