Gal’ed, Barta’a und Zichron Ya’akov

Einmal rund um den See Genezareth

Wir starteten morgens in Migdal und fuhren einmal um den See Genezareth herum,
um etwas die Stellplatzmöglichkeiten zu erkunden.
Es gibt schon einige Plätze, die nett aussehen.
Offizielle Plätze scheinen teuer zu sein. Es gibt solche und solche.
Auf jeden Fall gibt es hier genug Platz, sogar Schattenplätze, Duschen und Toiletten und Entsorgungsmöglichkeiten. Gut zu wissen für die kommende Zeit.
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Besuch bei Chemda und Amiram in Gal’ed

Dann ging es weiter zum Kibbutz Gal’ed.
Die Mandelbäume blühen
Er liegt in der Nähe von Yokneam und Ramat Hashofet.
Hier erwarteten uns Chemda und Amiram, um mit uns den Tag zu verbringen.
Zuerst durften wir die altbekannte Kibbutzluft schnuppern.
Hier im Kibbutz essen heute tatsächlich noch
die meisten Leute im Chadar Ochel/Speisesaal.
In vielen Kibbutzim ist das nicht mehr üblich. Es gab fantastisches Essen und erinnerte uns an unsere Kibbutzzeit. Die Spülstraße gab es so ähnlich auch bei uns damals im Kibbutz.
Dann machten wir einen Spaziergang in den naheliegenden Wald.
Wunderbar, Chemda hatte nicht zu viel versprochen.
Sie hatte uns gedrängt möglichst bald zu kommen, da es nicht mehr allzu lange so aussehen würde.
 
Chemda wollte uns die wundervollen Blumen, insbesondere die Alpenveilchen (Rakefet)zeigen,
die zur Zeit überall blühen. Wunderschön! Der ganze Wald ist voll davon.
Aber auch Annemonen ( Kalanit) oder gelbe Blumen (Ssavion) bei uns heißen sie Frühlingsgreiskraut.

🤭

Der Name kommt von Saba= Opa,
denn die Blüten bekommen, ähnlich wie unser Löwenzahn,
weiße Barthaare wie ein Opa hat.
 
Wir haben den Tag so genossen.
Vor zwei Jahren wollte ich schon Matthias die beiden vorstellen
aber uns kam Corona dazwischen. Wir mussten damals die Reise absagen.
Die Freundschaft zu Chemda und Amiram ist besonders.
Chemdas Mutter war eine Holocaustüberlebende aus Leer
und ich durfte Chemda im Rahmen unseres Jugendaustauschs vor einigen Jahren kennen lernen.
Wir haben uns seitdem ins Herz geschlossen.
Hier erklärte Chemda Matthias die Herkunft der Namen des Kibbutz. Der ursprüngliche Name war Even Yizchak.
Even bedeutet Stein oder Fels. Gal’ed bedeutet: Erinnerungsmal. Sie erklärte, dass man  verschiedene Steine übereinander stapelt, um sich an etwas zu erinnern.
Interessant für uns ist, dass sich das Wort Even für Fels im Hebräischen aus den Wurzeln der Worte Vater/Abba (Av) und Sohn/Ben (ven) zusammensetzt. (Im hebräischen gibt es den Buchstaben Bet, der auch als Wet gebraucht wird, je nach Wortzusammensetzung) Jesus sagt in der Bibel, dass er auf diesen Fels seine Gemeinde bauen will. Interessant, oder?
 
Demnächst werden wir uns nochmal mit der ganzen Familie von Chemda treffen.
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Nach Kaffee und Kuchen kam Ron uns abholen,
um die Verbindungen für unsere Gasflaschen zu besorgen.
So machten wir auch noch einen interessanten Ausflug mit ihm in eine arabische Stadt,
die von der grünen Linie mitten im Ort getrennt ist.
Man merkt gar nicht, dass man die Seite wechselt aber auf einmal ist das Leben, der Verkehr, einfach alles anders.
Die Araber auf der einen Seite,  haben einen israelischen Pass, die anderen nicht. Krass wie die Welt sich von hier nach dort in wenigen Sekunden ändert,
ohne dass man eine Grenze bemerkt.

Wir mussten mal wieder feststellen,  wieviel hier doch viel enger zusammenspielt, als wir in Europa meinen. Wir sahen orthodoxe Juden in diesem Gewimmel. Da hier vieles viel günstiger ist, kommen sie hierher, um einzukaufen.
Nach vielem hin und her, haben Ron und Matthias in einer Werkstatt  dann endlich die Lösung für die Verbindungen der israelischen Gasflaschen und unserer europäischen Anlage gefunden.
Danach kehrten wir noch bei Ron’s Freunden ein, die uns arabisch verwöhnten.
Danke für diesen interessanten Tag!
Seitdem unser Wohnmobil in Israel ist,  kennen wir Ron erst.
Er hat uns kurz nachdem wir das Womo aus  dem Hafen geholt hatten,
beim Einkaufen getroffen und direkt angesprochen.
Ein erfahrener Camper mit Beziehungen in alle Richtungen,
besser geht es nicht für uns.
Nachdem wir gestern mit ihm in Barta’ah waren
und die Gasanschlüsse für unsere Gasflaschen besorgt haben,  stellt er uns heute seine israelischen Gasflaschen zur Verfügung und unsere bleiben so lange bei ihm. Außerdem bekommen wir ein Handy mit Internet und ganz viele Tipps und Tricks, was wir hier zu beachten haben.
Unglaublich!
Wir wissen gar nicht mehr,  was wir sagen sollen.
Habt ihr schonmal einen Engel getroffen? Wir glauben, Ron ist einer.
Außerdem wohnt er höchstens 50 m von meiner Freundin und Kollegin Ruth entfernt,  bei der ich in den letzten Jahren jedes Jahr während des Schüleraustauschs im Januar gewohnt habe.  Nochmal unglaublich!
Hier habe ich vor vielen Jahren ein deutsches Wohnmobil gesehen und immer gedacht,  irgendwie muss es ja möglich sein,  ein Wohnmobil herzubringen. Und nun steht unseres ausgerechnet vor seiner Tür. Nochmal unglaublich.
 
Zum Mittagessen sind wir dann bei Ruth und Albert.
Wie schön,  euch endlich wiederzusehen. Es gibt so viel zu erzählen.
Wir treffen uns später alle im Wohnmobil bei uns und fahren erst als es dunkel wird, zurück zum See Genezareth.