Matthias hat Geburtstag und es kommt nochmal ganz lieber Besuch (1)

12. Juni

Wie ihr seht, haben wir heute schön gefeiert mit liebem Besuch aus Deutschland,
Kaffee trinken am Meer und orientalischem Dinner in Tiberias am See Genezareth.
 

Noch einmal rund um den See Genezareth

Jeden Morgen kurz ins Wasser vor dem Frühstück… wir hatten den See ja vor der Haustür. Wie werde ich das vermissen, wenn wir wieder zu Hause sind.
Wahrscheinlich wäre es gut, einen Schwimmsee im Garten anzulegen oder vielleicht träume ich weiter, von einem Haus am See.
   
Strand von Tabga an der Petruskirche

Kleine Tour durch Kapernaum

Wer liegt denn da in Kapernaum auf der Bank?

 

Matthias erklärt, was hier in Kapernaum alles passiert ist.  (Kfar Nachum, bedeutet so viel wie das das Kaff/ Dorf von Nahum) (Matthäus 4, 13-16 Erfüllung der Prophetie von Jesaja 8,23/ 9,1)

Hier erfüllten sich auch die Vorhersagungen Gottes an sein Volk, in dem Jesus, der Messias hier wirkte.

 

 

…eine Tour auf dem “Faith-Boat”
 
In Kapernaum trafen wir David wieder mit einer Gruppe. Wir erfuhren, dass sie am Nachmittag mit dem Faith-Boot von Daniel Carmel unterwegs sein würden und sie luden uns ein, dabei zu sein.
Es war, wie immer sehr schön auf dem See mit dem singenden Daniel.
Kleine Kostprobe auf Youtube
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Am nächsten Morgen fuhren wir auf den Golan

Als wir oben ankamen, um den beiden die Aussicht auf den See zu zeigen, entdeckten wir diese schöne Terrasse. Frühstück auf dem Golan mit Blick auf den See, was für ein schönes Erlebnis.
     
Und nochmal zum Bental, um einmal nach Syrien zu schauen und zu winken.
 
Hier blühen die schönsten Hortensien, fast wie in Ostfriesland
Und einmal in Mass’ade bei den Drusen über den Markt schlendern. Es gab zu der Zeit viel frisches Obst, insbesondere Kirschen.😋…  und dann gingen wir leckeres Knafeh essen.
   

Knafeh, auch Kunafa (arabisch كنافة,  auch KanafaKanafehKunafeh, kurdisch Kunefe, türkisch Künefe) ist eine levantinische warme Süßspeise aus einem besonderen Käse (Nabulsi) und Kadaifi (Engelshaarteig). Der Ursprung der Kunafa wird in der Stadt Nablus (Sichem) vermutet; sie ist in weiten Teilen der arabischen Welt verbreitet. In der Regel wird das Knafeh vor dem Servieren mit warmem Zuckersirup („Ater“) überträufelt.

Ich mag das Knafeh von den Drusen sehr gerne und habe es daher unseren Gästen empfohlen. Ich glaube, sie mochten es auch sehr gerne.

Die Feigen sind auch bald reif. Helmut wollte sie sich ja schon in den Mund wachsen lassen. Nun ist es bald so weit.
Mit Joana und Moritz sind wir die Bibelentdecker, dem Geheimnis auf der Spur…
 

Zu Besuch in Cäsarea Philippi.

Hier sagte Jesus zu Petrus in Matth. 16,18. “Du bist Petrus und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen und alle Mächte des Todes können ihr nichts anhaben. Wow, was für eine Zusage und was hat die Kirche aus diesen Versen gemacht.
 
Dann ging es zu den Banyas – Wasserfällen, hier ist es bei dem heißen Wetter immer angenehm kühl.
Ich frage mich manchmal, ob Jesus sich wohl auch im See Genezareth oder hier in den Wasserfällen,  abgekühlt hat. Davon steht ja so nichts in der Bibel….
   
 
Auf jeden Fall hatten wir Spaß unterwegs.

Ein Besuch in Nazareth Village.

Hier wird man zurückversetzt in die Zeit Jesu.
Jesus hat damals vor ca. 2000 Jahren hier ganz in der Nähe gelebt und man hat das Dorfleben von damals sehr gut dargestellt.
Nethanel hat uns die ganzen Zusammenhänge sehr gut vorgestellt.
Zunächst ging es  zu einem Ölbaum und Nethanel erklärte den Zusammenhang von einem Ölbaum, Jesus, Israel und den Gläubigen aus den Nationen.
Diese kleinen Triebe die aus dem Boden treiben nennt man im Hebräischen Nezer (Spross). Es sind die wilden Triebe eines Ölbaumes. Sie können nur Früchte entwickeln, wenn sie in einen edlen Ölbaum eingepfropft oder durch Einpfropfungen veredelt werden. Interessant dabei ist, das Jesus in Nazareth lebte (Nezereth im Hebräischen). Er wird als Spross (Nezer) bezeichnet im Thanach (AT Jes. 11,1; 14,19; Dan 11,7) Interessant, dass das Wort für “behüten, bewachen, bewahren” auch die gleiche Wurzel hat.
Wenn Jesus Nazarener genannt wird in der Bibel, hat das etwas mit Nezer zu tun.  Auch die Gläubigen aus den Nationen sind wie diese unedlen Triebe (Nezer) und werden in den edlen Ölbaum Israel eingepfropft (Röm.11).
Daher nennt man die Leute aus den Nationen, die an Jesus glauben, auch Nozrim im Hebräischen (die Menschen, die dem Nazarener nachfolgen). Ist das nicht hochinteressant, wie alles in der Bibel so zusammenhängt?
Was kann man nicht alles entdecken, wenn man ein bisschen Hebräisch versteht.
Interessant ist auch, dass die alten Ölbäume nur durch die neuen eingepfropften Zweige leben können.
Und die neuen nur durch den alten Stamm. Wir saugen unsere Nahrung (geistlich gesehen) durch den alten Stamm (denn Israel ist die Weisung, das Wort Gottes und der Gottesdienst gegeben), dadurch werden wir versorgt und durch unser Gebet für den alten Stamm (Israel) geben wir Kraft in den alten Stamm.
Was für ein wunderbares Bild für das Zusammenleben von Israel und den Gläubigen aus den Nationen.
Das wird uns immer wieder so bewusst, wenn wir den Garten Gethsemane (Gad Shmana, = Ölpresse) besuchen und die alten Ölbäume dort stehen mit den vielen neu eingepfropften Zweigen.
Auch hier im Village gibt es eine Ölpresse, die Jesu Ringen im Garten Gethsemane verdeutlicht.
Zuerst wurden die Oliven mit dem großen Mühlstein zerdrückt und dann in der Presse (2.Bild) gepresst.
Es gibt verschiedene Stufen beim Pressen der Oliven. Das erste gepresste Öl ist das heilige Öl. Es wurde verwendet für die Salbungen. Das zweite Öl ist das Öl, was man zum Kochen verwendete und das 3. Öl wurde für die Lampen verwendet. Bei jedem Mal wurde der Druck erhöht.
 
Da in diesem Jahr in Israel das Shmittah Jahr (Shabbatjahr) ist, hat man hier
kein Getreide gesät sondern Kürbisse oder Zucchini wachsen lassen. Im Shmittah Jahr lässt man die Felder brach liegen und wird von Gott versorgt. Der Boden soll sich erholen.
Es passt zu unserem Shabbatjahr. Wir haben es nicht gewusst, dass genau in unserem Jahr auch hier in Israel das Shabbatjahr  (Shmittah) stattfindet. Gott hat uns so geführt, dass wir hier alles hautnah erleben können.
Es ist aber interessant, wie  manche Juden diese Regeln umgehen, indem sie die Felder, für ein Jahr begrenzt, an arabische Nachbarn verkaufen und so das Land trotzdem bearbeitet wird.  Aber an vielen Feldern stehen große Schilder, auf denen steht: “Dieses Feld wird in diesem Jahr nicht bearbeitet. Es ist das Shmittah des Herrn. Der Segen Gottes ist uns sicher.”
Wow. Was für ein Glauben.
Wir haben aber Shimon, den Getreidebauern getroffen.
Er hat im letzten Jahr hier Vorräte angelegt und bearbeitet sie nun. Interessant sind auch die Hintergründe von den Gleichnissen Jesu zum Getreide und wie man z.B. die Spreu vom Weizen trennt. Auch ein Thema aus der Bibel. (Matth.3,12)
Danach trafen wir den Hirten. Ich habe leider seinen Namen vergessen aber er hat ja auch einige Aufgaben in der Bibel. Wie viele schöne Vergleiche gibt es auch hier.

Ein Besuch bei Josef, dem Zimmermann, in seiner Werkstatt.
Hier wuchs Jesus auf und lernte das Handwerk seines Vaters.
Sehr interessant!
Josef zeigte uns einige Techniken, die er mit den Werkzeugen einsetzen konnte.
Nebenan wohnte Hanna, sie verarbeitete die Wolle der Schafe.
Zuerst wurde die Wolle gesponnen, dann gefärbt und aufgewickelt und später verwoben.
Interessante Techniken, die ich sicher in Zukunft auch mal im Textilunterricht vorstellen kann.
        
Auch den Töpfer von Nazareth haben wir getroffen.
Er töpferte sehr schöne Amphoren und Schalen.
   
Hier auf dem Hügel von Nazareth Village wurde ein alter Weinberg mit Weinpresse und Wachtürmen gefunden und wir wissen aus der Bibel, dass Jesus genau darüber gesprochen hat.
(Matth.21, 33-46)
Er kannte wahrscheinlich diesen Weinberg hier und nahm ihn als Beispiel für sein Gleichnis.
Hier in dem Steinbecken wurden die Trauben mit den Füßen zertreten. Der Saft floss dann in das große Auffangbecken, von wo aus er weiter verarbeitet wurde.
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Und dann kamen wir in die Synagoge. Sie ist hier zwar nachgebaut, doch so ähnlich gräbt man auch heute die Synagogen im Land aus der Zeit Jesu aus.

Jesus „ …ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge….“ wird uns in Lukas 4,16 berichtet.

Die Synagoge war der Versammlungsraum in dem sich die Menschen trafen. Frauen und Männer saßen getrennt, es gab einen Schrank, indem die Schriftrollen aufbewahrt wurden.

Es wurden die jeweiligen Textabschnitte vorgelesen und erklärt, und gesungen.

Jesus las an diesem Sabbatvormittag in der Synagoge von Nazareth aus Jesaja 61,1+2: „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; und er hat mich gesandt, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Blinden, dass sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen, um zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn“

Damit erklärte Jesus, dass er der Messias ist, der von seinem Volk Israel so sehnsüchtig erwartet wird.

Zu seiner Zeit gab es viele arme, kranke und blinde Menschen, aber eigentlich erwartete die religiöse Führung eine Befreiung von der römischen Besatzungsmacht. In ihren Synagogen hatten sie mit starken Strukturen ihre Macht gefestigt.

Sie verstanden Jesus nicht, der gekommen war, um die Sünden der Menschen auf sich zu nehmen und unsere Lasten zu tragen.

Die damalige religiöse Elite stellte sich gegen Jesus. Sein Programm des Dienens, der Demut, vom Teilen und Lieben passt nicht mit ihrem zusammen. Aber Jesus hatte die Kranken, Verlassenen und Hilfsbedürftigen im Blick.

Jesus gab den hungrigen Brot, heilte Kranke und öffnete Blinden die Augen.

Der Bericht im Lukasevangelium endet damit, dass ihn die Einwohner aus Nazareth umbringen wollten.

Lukas 4,29+30: „Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn an den Rand des Berges auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen. Er aber ging mitten durch sie hindurch und zog weiter.“

Alles war sehr spannend und interessant auch megaschön für Kinder.
Es wäre cool, wenn man mit den Kindern vom Kindergottesdienst hier mal vorbeischauen könnte.
So als Sonntagnachmittagsausflug vielleicht… natürlich nicht mal eben so machbar. 😉