Pessach in Yaffo und Jerusalem mit Johanna

Chag Pessach Sameach!

So sagt man hier in Israel zur Pessachzeit zu jedem, dem man begegnet.
Am ersten Abend des Pessachfestes, dem 14. Nisan fand der Sederabend statt, der das Fest der ungesäuerten Brote eröffnet, und an dem man in einer liturgischen Form, den Auszug aus Ägypten feiert und jedes Jahr wieder erzählt. 

Gewaltig sind die Zusammenhänge zu den Lehren Jesu, die wir als gläubige Christen dabei entdecken.

Die Mutter des Hauses, Elisheva entzündet die Kerzen
In der letzten Woche wurden alle Häuser gereinigt.
Der letzte Krümel Sauerteig musste aus den Häusern verschwinden, weil in dieser Woche nur ungesäuertes Brot gegessen wird.
Dann wurde in allen Häusern gekocht, was nur möglich ist.
So bereiteten wir auch ein leckeres Essen zu, einige deckten schön den Tisch und dekorierten alles mit wunderschönen Blumen.
Es kamen einige Gäste und wir feierten in netter
Runde und lernten dabei wieder neues dazu.
Gott führte damals sein Volk Israel aus der Sklaverei Ägyptens heraus.
Auch heute möchte er uns aus unserer Sklaverei und Begrenztheit herausführen.

Jerusalem mit Johanna

Begrüßung in Jerusalem, die Harfe Davids, die Brücke der Tram
Menorah an der Knesseth, dem Parlamentsgebäude in Jerusalem
Ostersamstag mit Johanna in Jerusalem oder anders gesagt, der erste Tag von Pessach in Jerusalem.
Am Shabbat ist es ja immer außergewöhnlich ruhig in Jerusalem, aber diesmal war es nochmal ruhiger.
Ja die vielen christlichen Pilger fehlen zur Zeit, die sich normalerweise an den Ostertagen durch die Stadt schieben. Von daher hatten wir einfach einen schönen Tag.
Zunächst spazierten wir durch die erste Wohngegend die außerhalb der Altstadtmauern gebaut wurde: “Mishkenot Sha’ananim”.
Diese wurde rund um die Montefiore-Windmill um 1857 gebaut.
Heute ist hier alles schön angelegt und wieder gibt es jede Menge schöner Blumen, die die Hauseingänge verschönern.
 
Danach gingen wir durch das Jaffa-Tor in die Altstadt.
Wir schlenderten durch den Shuk, was zur Zeit echt grenzwertig ist.
Denn die lieben Händler erinnern sich noch Stunden später an dich, wenn du wieder zurückkommst.
Sie haben einfach zu wenig Touristen hier und die paar, die sie sehen, nerven sie noch mehr, als sonst schon.
An der Klagemauer war auch sehr wenig los, dafür, dass zur Zeit Pessach ist. Zum Glück war es auch auf dem Tempelberg ruhig, allerdings sieht man, dass viele Fenster der Al Aksa Moschee zertrümmert sind.
Am Tag vorher gab es hier richtig heftige Ausschreitungen.
Terroristen mit Hammas- und Isis-Flaggen verschanzten sich dort und horteten Felsbrocken und Steine.
Es war der zweite Ramadanfreitag und es mussten tatsächlich israelische Sicherheitskräfte einschreiten.
Sie sorgen hier in der Stadt für einen reibungslosen Ablauf.
Bei diesen ganzen unterschiedlich religiösen Menschen ist das bitter nötig.
Ich wundere mich immer wieder, wie viele Anschläge durch die Sicherheitskräfte verhindert werden. Davon wird in Europa kaum berichtet. Und wir sind dankbar, dass sie sich solche Mühe geben.
Einige Kunstprojekte in der Mamila haben es mir heute angetan:
 
z.B. diese Tastatur in Form einer Handgranate
Sehr kraftvolle Kunstinstallation in der Mamilla Mall (#Jerusalem) von Gilad Keinan, die die Kraft des geschriebenen Wortes und die potenzielle Explosivität von allem, was wir über einander schreiben oder sagen, symbolisiert. Besonders bedeutsam angesichts all des Hasses online, den wir heute sehen.
https://twitter.com/Ostrov_A/status/1516497717186514957?t=9YEcro3c-gwsGZuQmkBxwQ&s=03
Kleiner Abstecher auf dem Rückweg noch ins Marokkanische  Viertel. Es ist so zentral und doch verborgen.
 
So schöne kleine Kacheln, die selbst jede Treppenstufe verschönern.
Zum Abschluss des Tages besuchten wir noch den Feiertagsgottesdienst mit Pessachfeier in der Jerusalem-Assembly. Wow mit mehr als 150 Personen Pessach feiern, ist schon eine Herausforderung.
So viele Menschen aus aller Welt und sogar liebe Leute aus Deutschland kennengelernt.
Es war ein richtig schöner Tag!