Dieser Name stammt daher, dass hier eine wichtige Poststation war,
an der die Pferde (italienisch „cavallo“) auf der Via Egnatia gewechselt wurden.
Zuerst einmal mussten wir uns informieren, in welcher Gegend wir hier gelandet sind.
Dazu fuhren wir in Kavalla, dem ehemaligen Hafen von Philippi, zum Strand.
Trotz des zur Zeit unfreundlichen Wetters war es eine schöne Aussicht
und wir lasen passend dazu Apg. 16 und den Philipperbrief.
Nun wollten wir auch sehen, wohin Paulus den Brief gesendet hat
und fuhren in die Berge um nach Philippi zu suchen.
Da es schon recht spät war, als wir ankamen, schauten wir uns noch etwas in dem Dorf um,
aßen eine Pizza und übernachteten auf den Parkplatzanlagen der Ausgrabungsstätten.
———————————————-
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen konnten wir direkt die antiken Stätten Philippis anschauen. Sehr beeindruckende Ausgrabungsstellen überraschten uns nun.
Tatsächlich konnten wir die alte Straße “Via Egnatia” wiederfinden, so wie das Gefängnis, in das wohl Paulus und Silas gesperrt wurden. (s. Apg. 16 ab Vers 19)
Hochspannend, wenn man gerade die passenden Bibelstellen gelesen hat.
Hier auf den Marktplatz wurden Paulus und Silas gezogen,
beschimpft und geschlagen und dann in das Gefängnis geworfen.
Und was machen die beiden?
Sie singen und loben Gott, so dass es ein Erdbeben gibt …
Und Lydia, die Purpurhändlerin in Philippi hatte einen
kleinen Laden direkt in der Nähe.
Die Juden trafen sich an diesem Fluss außerhalb der Stadtmauern,
um zu beten.
Lydia glaubte, obwohl sie aus den Nationen war,
an den Gott Israels
und kommt hier als erste zum Glauben an die gute Botschaft,
die Paulus ihr verkündet.
In ihrem Haus entstand die Gemeinde in Philippi.
Wie schön, sich das hier alles anschauen zu können.
Wir hatten am Vortag versucht mit der Gemeinde in Drama, der nächst größeren Stadt, Kontakt aufzunehmen.
Es gibt Verbindungen von den FeGs in Deutschland hierher.
Leider hatten sie coronabedingt noch keine Gottesdienste,
so dass wir uns entschlossen erstmal nach Chalkidiki zu fahren, um einige Tage auszuspannen.
Also fuhren wir nach der Besichtigung über Amphopolis und Appolonia ins Tal hinunter,
auf der Suche nach einem Stellplatz für die Nacht.
Für Paulus und Silas ging hier die Reise weiter nach Thessaloniki
und das sollte es für uns nun auch, allerdings ungewollt.
Denn plötzlich versagten unsere Bremsen.
Lautes Geklapper vorne links und keine Bremsfunktion mehr.
Von jetzt auf gleich.
Wir waren kurz vorher auf die Autobahn aufgefahren
und konnten uns von daher zu unserem Glück ausrollen lassen.
20 min eher, in den Bergen wäre das nicht möglich gewesen.
Gott sei nochmal Lob und Dank für seine Bewahrung.
Zuerst haben wir den ADAC angerufen
und dann standen wir in strömendem Regen hinter der Leitplanke,
wieder mal pitschnass bis auf die Haut
und uns fiel nichts besseres ein,
als Gott zu loben und zu singen, wie Paulus im Gefängnis.
Da kam ein Streckenpostenwagen und fragte ob wir ein Problem hätten.
Er stellte sich einige 100 Meter hinter uns und wir konnten im Wohnmobil auf den Abschleppwagen warten.
Ist das nicht genial? Es war kaum zu glauben…
Nach einiger Zeit wurden wir direkt nach Thessaloniki geschleppt
und warteten vor einer Werkstatt auf Montagmorgen.
———————————————————
… wir wurden also am Sonntagabend in die verruchte Hafengegend von Thessaloniki vor eine Fiat-Werkstatt gezogen.
Am Morgen teilte man uns hier mit, dass man uns nicht helfen könnte, weil unser Wohnmobil zu groß wäre.
Wir könnten zur nächsten Werkstatt, 2,5 km fahren.
Das war definitiv nicht möglich.
Also wieder ADAC angerufen und gewartet.
Zwei Thessalonicherbriefe gelesen,
Wohnmobil aufgeräumt und einige klappernde Ecken,
wonach wir schon längst schauen wollten, beseitigt.
Nach 7 Stunden wurden wir endlich vom gleichen
Abschleppmann Jochen in eine LKW-Werkstatt geschleppt.
Und dann hörten wir die erstaunten griechischen Worte aus der Grube über unseren Schaden. Wir konnten ja nichts verstehen aber wir merkten, dass es ernst war.
Eine, in drei Teile gebrochene Bremsscheibe, war die Ursache.
Also Sachen packen und mit dem Taxi ins Hotel Galaxy für eine Nacht.
Erstmal erholen und den zweiten Geburtstag feiern.
Was für eine Bewahrung!
Sie hätte keine halbe Stunde eher brechen dürfen, als wir noch in den Bergen waren.