Auf der Via Egnatia von Neapolis über Philippi nach Thessaloniki

Nachdem wir einen Tag gebraucht haben, um Bulgarien von oben nach unten

(am Schwarzen Meer entlang bis Griechenland) zu durchqueren,

übernachteten wir auf einem Campingplatz an der Küste der Ägäis.

Das dritte Meer auf unserer Reise.

Auf den Spuren des Apostels Paulus folgten wir der Via Egnatia in den nächsten Tagen bis Thessaloniki.

In Troas, was in der heutigen Türkei liegt,  wurde Paulus durch eine Vision hierher nach Mazedonien gerufen. (Apg. 16)

Das aus der römischen Zeit stammende Aquädukt, ein zweigeschossiges Bogenwerk, restaurierte Süleyman I. der Prächtige, welches die Silhouette der Stadt ebenso wie die Burg heute prägt.

Er sah einen Mann, der rief:” Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!”

Also suchten Paulus und seine Männer ein Schiff und fuhren von Troas nach Neapolis.

Heute heißt diese Stadt Kavala.

Dieser Name stammt daher, dass hier eine wichtige Poststation war,

an der die Pferde (italienisch „cavallo“) auf der Via Egnatia gewechselt wurden.

Zuerst einmal mussten wir uns informieren,  in welcher Gegend wir hier gelandet sind.

 

Dazu fuhren wir in Kavalla, dem ehemaligen Hafen von Philippi, zum Strand.

Trotz des zur Zeit unfreundlichen Wetters war es eine schöne Aussicht

und wir lasen passend dazu Apg. 16 und den Philipperbrief.

 

 

 

 

 

 

Nun wollten wir auch sehen, wohin Paulus den Brief gesendet hat

und fuhren in die Berge um nach Philippi zu suchen.

Da es schon recht spät war, als wir ankamen, schauten wir uns noch etwas in dem Dorf um,

aßen eine Pizza und übernachteten auf den Parkplatzanlagen der Ausgrabungsstätten.

 

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Das große Theater

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen konnten wir direkt die antiken Stätten Philippis anschauen. Sehr beeindruckende Ausgrabungsstellen überraschten uns nun.

Tatsächlich konnten wir die alte Straße “Via Egnatia” wiederfinden, so wie das Gefängnis, in das wohl Paulus und Silas gesperrt wurden. (s. Apg. 16 ab Vers 19)

Hochspannend,  wenn man gerade die passenden  Bibelstellen gelesen hat.
Marktplatz
Hier auf den Marktplatz wurden Paulus und Silas gezogen,
beschimpft und geschlagen und dann in das Gefängnis geworfen.
Und was machen die beiden?
 Sie singen und loben Gott, so dass es ein Erdbeben gibt …
Gefängnis in Philippi
Straßenschild: Via Egnatia Römische Straße von Neapolis über Philippi nach Thessaloniki
Matthias auf der Via Egnatia
Die ehemaligen Geschäfte der Einkaufsstraße, vielleicht hatte Lydia hier auch ihren Laden.
Und Lydia, die Purpurhändlerin in Philippi hatte einen
kleinen Laden direkt in der Nähe.
Die Juden trafen sich an diesem Fluss außerhalb der Stadtmauern,
um zu beten.
Lydia glaubte,  obwohl sie aus den Nationen war,
an den Gott Israels
und kommt hier als erste zum Glauben an die gute Botschaft,
die Paulus ihr verkündet.
In ihrem Haus entstand die Gemeinde in Philippi.
Wie schön, sich das hier alles anschauen zu können.
Wir hatten am Vortag versucht mit der Gemeinde in Drama, der nächst größeren Stadt, Kontakt aufzunehmen.
Es gibt Verbindungen von den FeGs in Deutschland hierher.
Leider hatten sie coronabedingt noch keine Gottesdienste,
so dass wir uns entschlossen erstmal nach Chalkidiki zu fahren, um einige Tage auszuspannen.
Also fuhren wir nach der Besichtigung über Amphopolis und Appolonia ins Tal hinunter,
auf der Suche nach einem Stellplatz für die Nacht.
Für Paulus und Silas ging hier die Reise weiter nach Thessaloniki
und das sollte es für uns nun auch, allerdings ungewollt.
Denn plötzlich versagten unsere Bremsen.
Lautes Geklapper vorne links und keine Bremsfunktion mehr.
Von jetzt auf gleich.
Wir waren kurz vorher auf die Autobahn aufgefahren
und konnten uns von daher zu unserem Glück ausrollen lassen.

20 min eher, in den Bergen wäre das nicht möglich gewesen.
Gott sei nochmal Lob und Dank für seine Bewahrung.
Zuerst haben wir den ADAC angerufen
und dann standen wir in strömendem Regen hinter der Leitplanke,
wieder mal pitschnass bis auf die Haut
und uns fiel nichts besseres ein,
als Gott zu loben und zu singen, wie Paulus im Gefängnis.
Da kam ein Streckenpostenwagen und fragte ob wir ein Problem hätten.
Er stellte sich einige 100 Meter hinter uns und wir konnten im Wohnmobil auf den Abschleppwagen warten.
Ist das nicht genial? Es war kaum zu glauben…
Nach einiger Zeit wurden wir direkt nach Thessaloniki geschleppt
und warteten vor einer Werkstatt auf Montagmorgen.
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… wir wurden also am Sonntagabend in die verruchte Hafengegend von Thessaloniki vor eine Fiat-Werkstatt gezogen.
Am Morgen teilte man uns hier mit,  dass man uns nicht helfen könnte, weil unser Wohnmobil zu groß wäre.

Wir könnten zur nächsten Werkstatt, 2,5 km fahren.

Matthias befestigt den wackelnden Tisch.
Das war definitiv nicht möglich.
Also wieder ADAC angerufen und gewartet.
Zwei Thessalonicherbriefe gelesen,
Wohnmobil aufgeräumt und einige  klappernde Ecken,
wonach wir schon längst schauen wollten, beseitigt.
Nach 7 Stunden wurden wir endlich vom gleichen
Abschleppmann Jochen in eine LKW-Werkstatt geschleppt.
Und dann hörten wir die erstaunten griechischen Worte aus der Grube über unseren Schaden. Wir konnten ja nichts verstehen aber wir merkten, dass es ernst war.
Eine, in drei Teile  gebrochene Bremsscheibe, war die Ursache.
Das ist normalerweise ein Teil
Also Sachen packen und mit dem Taxi ins Hotel Galaxy für eine Nacht.
Erstmal erholen und den zweiten Geburtstag feiern.
Was für eine Bewahrung!
Sie hätte keine halbe Stunde eher brechen dürfen,  als wir noch in den Bergen waren.
Herr, hab Lob und Dank für die Bewahrung.
Nun läuft es wieder!

 

Thessaloniki

Durch die ungewollte Planänderung blieben wir erstmal in Thessaloniki.
Wir hatten unterschiedlichste Tage.
Nachdem unser Wagen wieder in Ordnung war fuhren wir zu dem Camping-Store Zampetas,
bei dem wir umsonst stehen konnten,  inklusive Strom,  Wasser,  Wifi und Entsorgung.
Außerdem konnten wir unsere Gasflasche tauschen,
Tickets für den Bus kaufen und natürlich in dem schönen Store stöbern.
Der Store gehört einer griechisch-deutschen Familie, so dass man sich gut auf deutsch verständigen konnte.
Es ist ein wirklich empfehlenswerter Laden für jede Art von Campern.
Den ersten Tag nutzten wir und fuhren mit dem Bus in die City.
Nochmal ein schöner Sonnentag, bevor das angekündigte Unwetter
Thessaloniki erreichen sollte.
Es war herrlich,  wir machten wieder eine Tour mit dem Hop on Hop off Bus
und schauten uns die Altertümer an.
Das erspare ich mir hier zu schreiben.
Die Hauptstraße heißt immer noch Via Egnatia
Ausgrabungen des antiken Thessaloniki

Einige Impressionen von Thessaloniki City

 

Triumphbogen des Galerius
Der weiße Turm
Da Unwetter angesagt war,
blieben wir die nächsten Tage einfach in der sicheren Umgebung
des Campingstores und lasen und schrieben…
Zwischendurch gingen wir in den Store und kauften uns einiges für den Caravan
z.B. diesen coolen Omnia-Ofen und natürlich gab es dann abends direkt leckeres Ofengemüse.
Er funktioniert fast wie Ober- und Unterhitze aber man stellt ihn auf den Gasherd oder den Gasgrill… Tolles Ding!
 
Naja , und dann regnete es….
Es fühlte sich an, als wenn wir in der Waschstraße stehen würden.
Puh, aber dann schien das Tiefdruckgebiet endlich abzuziehen und wir machten uns auf,
um Chalkidiki endlich zu erkunden.