Rumänien II

Turda:

Ganz in der Nähe von Cluj gibt es in Turda eine große Salzmine,
die man zu einer Touristenattraktion umgewandelt hat.

In einem Bergwerk! Der tiefste Freizeitpark der Welt 120 m unter der Erde

Das Salzbergwerk Turda befindet sich im Durgău-Valea Sărată Gebiet in Turda und ist ein Museum für die Geschichte des Salzabbaus.
Die Salzschicht erstreckt sich überall im Untergrund von Siebenbürgen, und hat eine Dichte von etwa 400 m.

Der Betrieb der Salzgewinnung aus der Turda-Mine wurde 1932 aufgrund der alten technischen Ausstattung, der geringen Effizienz und der Konkurrenz anderer siebenbürgischer Salzminen endgültig eingestellt.

1932 gab es in der Salina Turda (von Süden nach Norden) folgende Salzminen:

– Joseph Mine (1740-1900)
– Rudolf Mine (1864-1932)
– Mina Terezia (1690-1880)
– Ghizela Mine (1857-1932)
– Anton Mine (Anfang des 18. Jahrhunderts -1862).

Das Turda-Salzbergwerk wurde 1992 wiedereröffnet (für Tourismus- und Heilzwecke) und kann während des ganzen Jahres  besichtigt werden.

Sehenswert sind auch die gut erhaltenen mittelalterlichen Maschinen aus der Mine (einzigartig in Europa) wie die Schmiede, den Göpel und die Salzmühle.

Wir haben als erstes die Rudolf- Mine besucht und natürlich an unseren Freund Rudolf gedacht.

Das Riesenrad und die Spielgeräte auf dem Boden der Mine Rudolf
In die Mine Rudolf fährt man in einem gläsernen Aufzug hinab.
Nichts für schlechte Nerven.
Etwas gruselig auch für uns.
In der Mitte steht ein Riesenrad,
worin man sich die Stalaktiten der Mine nochmal anschauen kann.
Allerdings hat mir der Aufzug schon gereicht.
Auf dem Foto könnt ihr sehen, dass unten Spielgeräte,
Tischtennisplatten, Minigolf, Billardtische und noch mehr stehen.
Auch Fitnessstudios sind vorhanden.

Diese hat man dort zu Heilzwecken aufgebaut, denn die unterirdische Luft im Salzstock soll sehr gesund sein.

Der gläserne Aufzug an der Wand
Die salzhaltige Luft soll unter anderem bei
Atemwegserkrankungen Linderung verschaffen.

 

Noch tiefer als Rudolf liegt die Mine Terezia
Ebenfalls per Lift werden die Besucher von Rudolf nochmal in die Tiefe gebracht.
Dort kann man mit Booten über den unterirdischen See schippern.
In der Mitte des Sees ist durch Salzreste eine Insel entstanden.
Darauf hat man kreisförmige Vergnügungsareale errichtet.
Mine Terezia
Der unterirdische See in der Mine Terezia
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Sighisoara, Schäßburg

Von Turda ging es nochmal durch die Berge weiter bis Sighisoara, deutsch Schäßburg,
einer kleinen, deutschen mittelalterlichen Stadt in Rumänien.
Es erinnerte an mittelalterliche Städte in Deutschland. z.B. Rothenburg ob der Tauber.
Schäßburg ist eine der bedeutenderen Städte im Kreis Mureș in der Region Siebenbürgen in Rumänien. Sie liegt an der Großen Kokel.
Ihr einzigartiges historisches Zentrum wurde 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Die Stadt war seit ihrer Gründung jahrhundertelang überwiegend von Siebenbürger Sachsen bewohnt. Mittlerweile gibt es nur noch 1,9% deutschstämmige Bewohner.
Dennoch hat die Stadt immer noch einen multikulturellen Charakter.
Schäßburg ist offiziell mittlerweile wieder dreisprachig.
Ortstafeln und touristische Informationen sind rumänisch,
deutsch und ungarisch beschriftet.

   

Stundturm

 

Es gibt Kindergärten, in denen Deutsch gesprochen wird,
Treppe zum Berggymnasium Schäßburg
sowie eine Grundschule und ein Gymnasium (Bergschule Schäßburg),
in denen Deutsch als Unterrichtssprache benutzt wird.
Die Bergschule ermöglicht das deutschsprachige Abitur,
das auch von deutschen Hochschulen anerkannt wird.
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Hier soll auch Dracula zu Hause gewesen sein. 
Die aus Büchern und Filmen bekannte Gestalt „Dracula“ wird mit Schäßburg in Verbindung gebracht.
Die Geschichte soll nach Vlad Țepeș (Vlad III. Drăculea, der Pfähler), Sohn des Vlad II. Dracul (der Drache) geschrieben worden sein und er  wurde möglicherweise hier geboren.
Zwischen 1431 und 1436 soll er in der Stadt gewohnt haben.
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Mitten im Dorf fanden wir eine kleine Synagoge,
die wir uns auch von innen anschauen konnten.
Eine jüdische Gemeinde gab es seit 1860 in der Stadt.
Um 1900 umfasste sie circa 100 Mitglieder;
zu dieser Zeit erbaute sie die heute noch bestehende Synagoge. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs sie bis 1956 auf 217 Mitglieder an.
Danach nahm sie durch Emigration immer mehr ab und heute leben keine Juden mehr in Sighișoara.
 
Wir wurden hier sehr nett begrüßt und in Empfang genommen.
Die gute Rumänin konnte zwar kein Deutsch und kaum Englisch aber gab sich größte Mühe uns alles mit Händen und Füßen zu erklären.
Wer hier mal mit dem Wohnmobil unterwegs ist,
findet mitten in der Stadt einen kleinen feinen Stellplatz mit guten Sanitäranlagen,
der im  Sommer auch einen schönen Pool hat.
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Brașov – auch Kronstadt oder “oh Schreck” Corona

Nochmal eine schöne Stadt auf unserer Route.

Die „Stadt unter der Zinne“ (s.u.) liegt im gleichnamigen

Kreis im Burzenland im Südosten Siebenbürgens, heute Rumänien.

Im Süden und Osten ist die Stadt von den Karpaten umgeben.

Man merkt hier wieder den deutschen Einfluss.

Genaueres zur Geschichte könnt ihr auf Wikipedia nachlesen.
Ich habe die Überschrift damit verlinkt. Ist echt interessant.
         
Besonderheiten waren die Schwarze Kirche,
die Synagoge,  die kleinste Gasse und natürlich die Seilbahn,
die uns auf den Berg Tampa brachte,
wo das große Schild Brasov über der Stadt zu sehen ist.
Der Berg wird von der deutschen Bevölkerung auch Zinne genannt.
Und wir hatten strahlend blauen Himmel an beiden Tagen

 

 

Blick vom Tampa (Zinne) auf die City
kleinste Gasse

 

Synagoge Brasov
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So einen schönen Stellplatz hatten wir glaube ich noch nie.

Rechts hinter den Bäumen und der Straße ist der Stellplatz
Um Brasov zu besichtigen wohnten wir direkt
im Pfarrgarten der Kirchenburg Honigberg,
einer alten deutschen Kirche mitten in Rumänien.
Heute haben wir uns die kleine Festung mal näher angesehen.
Interessant, eine kleine Burganlage um die Kirche herum.
Auf der Mauer stand:
Die Alten sollen die Jungen lehren und die Jungen sollen auf die Alten hören,
einer soll den anderen ehren als denn wird uns Gott vermehren.
#Georg Gerbel#Wortmann# wie witzig mit den ###
 

Die Sitzbänke waren unterschiedlich.

Hier saßen die Damen
Die Frauen hatten keine Rückenlehnen.
Nach kurzer Empörung merkten wir,
dass es so sein musste,  damit sie überhaupt mit ihren umfangreichen Trachten sitzen konnten.
Und hier saßen die besonderen Gäste
Gemeinsam stiegen wir über kleine Wendeltreppen und
Holzstiegen auf den Glockenturm. Gut, dass die Glocken erst läuteten,
als wir wieder unten waren. Das wäre sonst echt laut geworden.
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In Räumen, die sich in der Mauer befanden gab es Ausstellungen.
Hier einige Beispiele.
Schlafstube
Badeecke
Musikzimmer
Schule
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Ein Tag in Bukarest

Niemals habe ich daran gedacht,  mal nach Bukarest zu fahren.
Und dass man auf dem Weg dorthin auch noch tatsächlich durch die Walachai fährt,
war mir überhaupt nicht klar. (Ich habe eine Karte verlinkt)
Auf jeden Fall war die Walachai alles andere als das, was ich mir darunter vorgestellt habe.
Wir fuhren durch Berge und schöne Skigebiete auf über mehr als 1000m.
Später sah sie dann aus wie in Ostfriesland – ganz flach.
Aber nun zu Bukarest:
Erinnerungen an die kommunistische Zeit in meiner Jugend sind immer noch präsent.
Freunde von uns schmuggelten damals unter Lebensgefahr Bibeln in dieses verschlossene Land.
Als wir nun hier ankamen, bekamen wir das Verkehrschaos rund um Bukarest zu spüren.
Nachdem wir endlich den Stellplatz außerhalb der Stadt gefunden hatten, nahmen wir zunächst einen Bus und dann die ostalgische Straßenbahn in die City.
Es war nicht die schönste Stadt auf unserer Reise aber interessant auf jeden Fall.
 
 
Wir besuchten ein kleines Synagogen-Restaurant und gönnten uns ein kosheres Essen.
 
Imposant waren am Abend die mega Springbrunnenanlagen die den Weg zum heutigen Parlamentsgebäude entlangführen.
Ein Erbe Ceausescus, der hier eins der flächenmäßig größten Gebäude der Welt für sich erstellen ließ.
Der Wikipedia Link dazu ist interessant.  https://de.m.wikipedia.org/wiki/Parlamentspalast
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Schwarzes Meer – 2. Meer auf unserer Reise

Nach Bukarest ging es durch die flache Walachai Richtung Schwarzes Meer.
Da kamen wir über abenteuerliche Mega-Brücken durch das Donaudelta.
Und dann lag es vor uns, das schwarze Meer.
Dieses Meer haben wir höchstens mal aus der Luft gesehen,
wenn wir auf dem Weg nach Israel waren. Wow!
Wir hatten einen schönen komfortablen Stellplatz ganz nah am Meer 
und nutzten das letzte schöne Wetter, zum Aufräumen,
Waschen und Putzen, Lernen und Ausruhen.
Zwischendurch waren wir mit dem Rad am Strand unterwegs.
Und da habe ich doch tatsächlich die Arche Noah gefunden.
Gerade in der Woche mit dem Wochenabschnitt (Parascha) “Noah”
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Eine lange Tour noch von Vama Veche, Rumänien durch Bulgarien bis Kavalla in Griechenland,
damit geht es im nächsten Beitrag weiter.
Goldstrand, Bulgarien
Unterwegs kurzer Halt am Goldstrand.
Man muss ja mal da gewesen sein, wenn man grad mal vorbeikommt.
Hier ist nicht mehr viel los.
Die Saison am Schwarzen Meer ist vorbei.
Die Grenze zu Griechenland in den Bergen lag auch in dichtem Nebel
und für die ganze Balkanregion sah es für die kommende Woche eher trübe aus.
Naja,  wir machen das beste draus.
Fazit der letzten Wochen in Rumänien und Bulgarien:
die Straßenverhältnisse lassen echt zu wünschen übrig.
Aber wir haben einige liebe, nette Menschen hier in Rumänien getroffen.
Die Zeit der Fahrtstrecken war immer wesentlich länger als die Kilometerzahl.
Was für ein Fest,  als wir heute in Griechenland das erstmal seit langem 60 km  unter 60 min fahren konnten.
Nun freuen wir uns erstmal auf die Zeit in Griechenland.