Weiteres in Polen

Jetzt wären wir eigentlich gerne noch nach Königsberg gefahren, wo Papa herkommt. Aber aufgrund von den Coronabestimmungen war es zu kompliziert, vielleicht gar nicht möglich. Es liegt halt einfach in einer Enklave von Russland.

Eylau/ Ilawa 18.-20. Sept.

Wie kommt man darauf, ausgerechnet hierher nach Ilawa, bzw. wie die Polen sagen: Iwawa, zu fahren? Ganz einfach.

Hier wohnen Maria und Jurek, die wir unbedingt besuchen wollten. Maria und Wirsha haben 2015 meine Mutter im Sauerland gepflegt und sind uns ans Herz gewachsen.

 

 

 

 

Unsere Familie in Tel Aviv mit Judith und Boas.

Im Jahr 2016, als meine Mutter schon heimgegangen war, machten wir als ganze Familie mit meinem Papa, zu seinem 80. Geburtstag eine Familienreise nach Israel.

Damals nahmen wir auch Maria, Jurek, Wirsha und André aus Polen mit. Mein Papa hat sie 2016 auch schon einmal besucht und war hier scheinbar gut bekannt.

Auf jeden Fall gab man uns viele Grüße an den Dietrich mit.

Als wir ankamen waren wir so voller Begeisterung, dass wir uns kaum verständigen konnten. Maria redete los, aktivierte ihren Translator aber wir konnten uns gar nicht alles sagen, was wir hätten sagen wollen. Jurek hatte tatsächlich noch die deutschen Vokabellisten, die er mit Papa geschrieben hatte zu Hause. Witzig, dass sie es ausgerechnet damals auf einen Block von Autohaus Thieme aus Hesel geschrieben hatten. 😉

 

 

 

Kaum angekommen, wurden wir auch schon zu einer Familienfeier mitgenommen.

Es gab leckeres Essen und nette Gesellschaft. Und besonders gute Torte von Maria gebacken.

Die Nichte von Maria und Jurek war vor vielen Jahren tatsächlich in Oldenburg zu einem Studentenaustausch und freute sich, ihr Deutsch mal wieder ausprobieren zu können.

Sie übersetzte für uns zwischendurch, was die anderen so erzählten, doch die meiste Zeit haben wir uns einfach unterhalten.

 

 

 

Wir waren über das Wochenende hier und Maria und Jurek fragten uns, ob wir uns im Gottesdienst einbringen könnten. Die beiden gehen in eine kleine Pfingstgemeinde am Ort.

Ich durfte ein Lied “Hallelu et Adonai” ,  den kürzesten Psalm 117 singen und Matthias wurde gefragt, ob er ein Wort hätte für die Gemeinde. Es sollte ein Übersetzer für ihn da sein. Doch als wir ankamen, war nur jemand, der aus dem Englischen übersetzen konnte. Also musste er spontan auf Englisch sprechen. Er hat das gut gemeistert. Sein Thema: “Gnade und Wahrheit gehören zusammen”. Johannes 1,14.  Jesus war 100% Gnade aber auch 100% Wahrheit. Das kann man nicht mathematisch zusammenrechnen.

Danach sprach Jurek zu der Gemeinde und zu uns. Er wurde für uns übersetzt, damit wir verstanden, was er sagte.

Es war so rührend, er bedankte sich für all das, was sie damals in Israel mit uns erlebt haben. Und was sie gelernt und gesehen haben. Allen kamen die Tränen.

Ich wusste gar nicht, wieviel es ihnen bedeutet hatte.

Wenn ihr es mal anhören wollt, hier der Link zum Gottesdienst. (Upps, ich krieg ihn nicht kleiner ???)

 

Im Großen und Ganzen war es eine sehr liebevolle, lebendige Gemeinde und wir fühlten uns direkt zu Hause.

Ich hatte zum Gottesdienst diesen wunderschönen Poncho angezogen, den mir Maria damals in Israel zum Geburtstag geschenkt hat. Natürlich selbst gehäkelt.

 

 

 

 

 

 

 

Am Sonntagnachmittag nach dem leckeren Mittagessen,

gingen wir zusammen spazieren und schauten uns die große Burgruine Schönberg an,

die nicht weit entfernt steht.

Unser ständiger Begleiter ist der Translator zum rein sprechen.

 

 

 

       

 

 

 

 

Für Montag hatte sich Maria frei genommen. Sie wollten uns unbedingt etwas ganz besonderes zeigen.

Wir fuhren morgens los nach Malbork, im Deutschen: Marienburg. Es ist das größte Bauwerk in Backsteingotik. Man begann 1270 mit dem Bau der weiträumigen Burganlage, die direkt an dem Fluss Nogat liegt. Amazing! Beeindruckend!

Mehr zur Geschichte und Architektur könnt ihr bei Wikipedia finden.

Malbork – Wikipedia

Einfach mal nur die Bilder:

   

 

   

 

 

 

Am Dienstag fuhren wir weiter Richtung  Warschau.

Wahnsinn wieviel unterwegs an den Autobahnen gearbeitet/ gebuddelt wurde.

 

Warschau/ Warszawa 22. Sept.

In Warschau standen wir auf dem  Hof eines Caravanhändlers. Sicher und ganz in der Nähe der City.

Matthias hatte uns für den kommenden Morgen

mit seinem polnischen Arbeitskollegen Lezeg verabredet,

der hier in Warschau lebt.

So fuhren wir früh morgens mit der Straßenbahn los und erfuhren in der Bahn,

dass wir den ganzen Tag ohne Ticket in Warschau unterwegs sein können.

Es war internationaler autofreier Tag. Gut für uns.

 

 

 

 

Sigismundsäule

Wir trafen uns um 9 Uhr an der Sigismundsäule auf dem Schlossplatz mitten in der Stadt. Von dort spazierten wir durch kleine Gassen, wieder mit wunderschönen Fassaden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Vor dem Obersten Gerichtshof

Natürlich machten wir uns auch auf, um das, was an das Warschauer Ghetto erinnert, zu erkunden.

Wir kamen an dem Denkmal vorbei, was direkt vor dem imposanten Gebäude des “Obersten Gerichtshofes” erbaut wurde.

 

 

 

 

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Hier war die Grenze/Mauer zum Warschauer Ghetto

Außerdem kreuzten wir des Öfteren die Markierungen auf der Straße, die an die ehemaligen Mauern des Ghettos erinnern sollen.

 

 

 

 

Marie Curie

Unterwegs trafen wir auch auf ein Memorial von Marie Curie, die sich in Physik und Chemie einen Namen machte, indem sie die Elemente Radium und Polonium entdeckte. Sie bekam für ihre Entdeckungen in Physik und Chemie je einen Nobelpreis. Eine sehr interessante Frau!  Marie Curie – Wikipedia

 

Am Nachmittag besuchten wir noch das Museum “Polin”, welches an 1000 Jahre gemeinsame Geschichte von Juden und Polen erinnert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Krakau/ Kraków 23./24. Sept.

Hier in Krakau fühle ich mich wie zu Hause.                                           
Überall steht der Name Esther in unterschiedlichen Formen.
Hierbei gedenkt man an Esterka, eine schöne jüdische Frau,
die der polnische König Kasimir zur Frau nahm. https://at.wikiqube.net/wiki/Esterka
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Also blieben wir zwei Tage auf einem schönen Stellplatz, etwas außerhalb, wo ich nochmal Wäsche waschen konnte. Das muss ja schließlich auch mal sein. Die Maschine brauchte 220 Minuten, da konnten wir zwischendurch schonmal die Stadt mit dem Fahrrad erkunden.
Wieder entdeckten wir schöne Gebäude und alte Fassaden.
Und man konnte mit weißen Pferdekutschen sich die Stadt anschauen.
Es gibt in Krakau hunderte Kirchen und im jüdischen Viertel einige Synagogen. Spannend war es hier auf unserer kleinen Rundtour.
   
Am zweiten Tag waren wir hauptsächlich in Kaziemir, dem jüdischen Viertel unterwegs.
Mit dem Fahrrad fuhren wir zur Emaille-Fabrik von Oskar Schindler, die heute ein Museum zu seiner Geschichte beherbergt.
             
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Am Abend gingen wir einem Geheimtip nach zum Hotel Rubinstein 
und fuhren mit dem Aufzug auf die Dachterrasse,
um den Sonnenuntergang zu beobachten. Megaschön!
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Und dann trafen wir uns im Hamsa, einem israelischen Restaurant mit Matthias ehemaligem Kollegen Christopher und seiner Freundin Joana zum Abendessen.  Wir hatten einen sehr netten unterhaltsamen Abend.

 

Lecker Hummus mit Lamm